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In der Stadt von morgen wird es weiterhin Bürogebäude, Hotels, Shoppingcenter, Logistikzentren und viele andere gewerblich genutzte Immobilien geben. Doch wie werden sie sich verändern? Und welche Bedeutung werden sie zukünftig haben?
Nachhaltiger, smarter und flexibler: Gewerbliche Immobilien werden sich in den kommenden Jahren in vielerlei Hinsicht verändern. Denn um die globalen Klimaziele zu erreichen, werden sie zukünftig noch stärker ökologische Anforderungen erfüllen müssen. Sie werden mehr und mehr zu Smart Buildings. Und bei ihren Nutzungskonzepten werden Anpassungsfähigkeit und Multifunktionalität eine immer größere Rolle spielen. Denn Megatrends wie Urbanisierung, Mobilität, Individualisierung und New Work lassen unterschiedliche Lebensbereiche wie Wohnen und Arbeiten, Beruf und Freizeit oder Erlebnis und Konsum immer mehr miteinander verschmelzen.
Die Verschmelzung dieser unterschiedlichen Lebensbereiche ist auch der wesentliche Grund dafür, warum gewerbliche Immobilien immer mehr zu einem wichtigen Bestandteil eines Stadtteils oder eines Quartiers werden. Ihre Funktion – und damit auch ihr Wert – hängt in zunehmendem Maße von planerischen Gesamtkonzepten ab, die das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Bewohner eines Stadtteils verbessern sollen. Entwickler und Investoren sind daher gefordert, neben ökonomischen Aspekten zukünftig weit intensiver als bisher die sozialen und ökologischen Auswirkungen einer gewerblichen Immobilie auf das nachbarschaftliche Umfeld zu berücksichtigen.
Bei Büroimmobilien zeichnet sich die Verschmelzung unterschiedlicher Lebensbereiche bereits deutlich ab: So führt der Trend zu Remote Work dazu, dass in Büroimmobilien immer mehr Orte der Begegnung, des Austauschs und der Zusammenarbeit entstehen, zum Beispiel Co-Working-Flächen, Projektzonen oder Meeting-Räume. Eigene Schreibtische oder Einzelbüros werden dagegen an Bedeutung verlieren.
Doch ihren heutigen Stellenwert werden Büroimmobilien in der Stadt von morgen – und insbesondere an zentral gelegenen Standorten – nicht verlieren. Der Bedarf an Büroflächen wird sich in Summe voraussichtlich zwar leicht verringern und verlagern, doch die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die persönliche Interaktion ist. Vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dient das Büro nicht nur dazu, sich abzustimmen und gelegentlich gemeinsam an Aufgaben zu arbeiten.
Es ist auch ein Ort für Ideenentwicklung, Informationsaustausch und den persönlichen sozialen Kontakt. Und nicht zuletzt können attraktive Büroflächen in zentraler Lage und mit guter Verkehrsanbindung auch zur Stärkung der Marke und zur Gewinnung und Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beitragen.
Auch wenn viele Produkte inzwischen online gekauft werden, bleibt der stationäre Einzelhandel wichtig: um sich inspirieren zu lassen, Produkte auszuprobieren, sich persönlich beraten zu lassen oder etwas zu erleben. Damit vermischen sich On- und Offline-Angebote immer mehr und Multichannel-Geschäftsmodelle werden stark an Bedeutung gewinnen. Viele Einzelhändler haben längst eigene Online-Shops, bieten digitale Transaktionen an und liefern die gekauften Waren auch nach Hause. Und Online-Shops gründen ihrerseits stationäre Flagship-Stores und bieten ihren Kunden die Möglichkeit, gewünschte Waren in eine Filiale liefern zu lassen.
Gerade Shoppingcenter werden von dieser stärkeren Vermischung von On- und Offline-Angeboten profitieren.
Daher werden Einzelhandel und Shoppingcenter auch weiterhin wichtige Bestandteile der Stadt bleiben – vor allem in größeren Städten. Doch ihre Geschäftsmodelle werden sich weiterentwickeln: Um für möglichst viele Menschen attraktiv zu sein, wird es immer wichtiger, das Einkaufen mit zusätzlichen Erlebnissen und Dienstleistungen zu verbinden – sei es durch Gastronomie-, Gesundheits- oder Wohlfühlangebote („Retailtainment“) oder durch digitale Technologien wie Virtual und Augmented Reality oder KI-basierte digitale Assistenten. Eine immer größere Bedeutung wird dabei dem Standort des Ladens und dem vom Shoppingcenter verfolgten Konzept zukommen.
„Gewerbliche Immobilien werden in den kommenden Jahren wesentlich nachhaltiger und flexibler in ihrer Nutzung. So entstehen zum Beispiel immer mehr Co-Working-Flächen und Projektzonen, denn durch das hybride Arbeiten entwickeln sich Büros noch stärker zu Orten der Begegnung, des Austauschs und der Zusammenarbeit.“
Christof Winkelmann
Mitglied des Vorstands
Aareal Bank
Veränderungen sind aufgrund verschiedener Megatrends auch bei Hotels zu erwarten: So wird der Trend zur Urbanisierung dazu führen, dass in vielen Metropolen neue Megahotels entstehen werden. Die Trends zur Neo-Ökologie und zur Konnektivität werden sich außerdem in der Architektur und der Einrichtung der Hotels niederschlagen. Und auch der New-Work-Trend wird neue Anforderungen an das Angebot von Hotels in der Stadt stellen. Denn immer mehr Hotelgäste nutzen ein Hotel auch als Ort zum Arbeiten. Und von diesem wird erwartet, dass er die gleichen Voraussetzungen und Annehmlichkeiten mitbringt wie das Büro oder das Homeoffice.
Dass Hotels an Bedeutung verlieren oder sich die Anzahl an Übernachtungen reduziert, ist nicht abzusehen. Denn die Lust zu reisen ist ungebrochen und übt seit jeher auf Menschen eine große Faszination aus. Und auch die Anbahnung, die Pflege und der Ausbau von Geschäftsbeziehungen sind nur begrenzt mithilfe von Online-Tools zu leisten. So hat die Auslastung der meisten Hotels längst wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreicht – sowohl in Bezug auf Urlaubs- als auch Geschäftsreisen.
Weiteres Wachstum ist bei Logistikzentren zu erwarten. So tragen der seit Jahren dynamisch wachsende E-Commerce-Markt und zusätzliche Aufgaben bei Logistikern dazu bei, dass die Nachfrage nach Lager- und Versandflächen sowie Transportdienstleistungen auch zukünftig weiter steigen wird. Außerdem verleihen die aktuellen geopolitischen Veränderungen der Logistikbranche einen weiteren Schub, da in den kommenden Jahren die Lieferketten im Sinne eines Nearshorings angepasst werden müssen und zusätzliche Lager- und Transportkapazitäten benötigt werden.
Auch die Urbanisierung wird die Bedeutung von Logistikzentren weiter erhöhen. Zu erwarten ist, dass eine neue städtische Logistik entsteht, die Städte schnell, effizient und CO2-neutral mit Gütern, Waren und Services versorgen soll. Wichtige Bestandteile dieser Urban Logistics sind nicht nur nachhaltig ausgerichtete Transportmittel, sondern auch neue Umschlagzentren (Urban Hubs), um Lieferzeiten zu minimieren und die Umwelt- und Verkehrsbelastung zu reduzieren.
Für alle Immobilien gilt: Die aktuell hohen Inflationsraten und die dadurch gestiegenen Zinsniveaus machen eine intensive Auseinandersetzung mit Immobilien erforderlich, um Fehlinvestitionen und -entscheidungen zu vermeiden. Außerdem wird der Wert einer Immobilie immer stärker durch ESG-Faktoren beeinflusst.
Aus diesen Gründen sind Immobilieninvestoren mehr denn je gefordert, den Wandel in den einzelnen Märkten sehr genau zu verfolgen und seine Auswirkungen auf die jeweiligen Immobilien- klassen zu bewerten. Branchen- und Markt-Know-how nehmen an Stellenwert zu, immer bedeutungsvoller werden aber auch Kenntnisse über die Möglichkeiten, die Nachhaltigkeitsleistung von Immobilien zu steigern. Denn in der Stadt der Zukunft wird es zwar weiterhin alle Arten gewerblicher Immobilien geben – aber langfristig vor allem grüne.
Auch 2022 hat die Aareal Bank wieder zahlreiche Investoren bei der Finanzierung ihrer gewerblichen Immobilien unterstützt. Erfahren Sie hier mehr über die größten Projekte des Jahres.
Der ZIA beschreibt in diesem Artikel eine Fülle von Maßnahmen der Immobilienwirtschaft für die Entwicklung von Innenstädten.
Auf der Online-Plattform finden sich zahlreiche Experten-Talks zu aktuellen Trends in der Immobilienbranche.
Die Studie beschreibt zentrale Erwartungen, Entwicklungen und Herausforderungen der Immobilienmärkte weltweit.
Christof Winkelmann beschreibt die von der Aareal Bank erwarteten Entwicklungen bei den gewerblichen Immobilien in Europa.
Die Zukunftsarchitekten: 3deluxe
Wer Zukunft bauen will, muss Lebens- und Arbeitsräume komplett neu gestalten.
Es gibt nur wenige Architekturbüros weltweit, die ihre Visionen konsequent in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. Eines davon hat seinen Hauptsitz in Wiesbaden – wie auch die Aareal Bank. Die Zukunftsarchitekten von 3deluxe entwickeln sehenswerte und vielfach ausgezeichnete Studien und Projekte, die bewusst mit herkömmlichen Sichtweisen brechen. Für die 40 Kreativen spielen vernetzte und nachhaltige Ansätze – für moderne Stadtentwicklung, wegweisende Bürogebäude und flexible Wohnstrukturen – eine große Rolle.
Mit „Building your tomorrow“ möchten wir einen Dialog mit den Vordenkern unserer Zukunft führen. Deshalb haben wir uns für unser Bildkonzept in diesem Geschäftsbericht von den Visionen von 3deluxe inspirieren lassen.
Hinweis:
In diesem Geschäftsbericht wird entweder die Doppelnennung oder das generische Maskulinum verwendet.
Letzteres gilt hier gleichermaßen für sämtliche Geschlechter.